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Corona und Kunstproduktion

Corona und Kunstproduktion

Für die meisten Künstler ist die Corona-Pandemie eine Katastrophe. Und wie im ersten Blogeintrag schon zu lesen war, ist auch unser Projekt natürlich nicht unberührt davon geblieben. Das Werkstattwochenende war ohne Maskenbildnerin schon eine echte Herausforderung, und überhaupt sind durch das Minimalformat etliche Vorhaben für dieses Wochenende ins Wasser gefallen – Teambuilding zum Beispiel. Denn bis heute kennen sich einige Mitglieder des Teams noch nicht persönlich, sondern lediglich von unseren Besprechungen online. Auch die weitere Zeitplanung steht unter Coronavorzeichen auf etwas tönernen Füßen, es kann natürlich sein, dass uns die Infektionszahlen wenige Tage vor dem geplanten Shooting Ende Februar reingrätschen, genau wie vor dem Werkstattwochenende. Von den angefragten Orten für das Shooting haben wir schon gehört, dass sie uns derzeit keine feste Zusage geben können. Und auch bei der Ausstellungskonzeption müssen wir Corona immer als Faktor im Hinterkopf behalten, selbst wenn die Pandemie bis dahin ausgestanden sein sollte.

Dennoch hat sich Corona nicht nur negativ auf das Projekt ausgewirkt. So wäre es unter normalen Umständen sicherlich kaum möglich gewesen, so viele Leute so kurzfristig unter einer neuen Idee zu versammeln. Mindestens die Hälfte des Teams wäre locker ein halbes Jahr im Voraus verplant gewesen – und wer weiß, ob es überhaupt möglich gewesen wäre, eine Woche zu finden, in der alle verfügbar gewesen wären. Doch durch die Corona-Vollbremsung im Kultursektor und die Ungewissheit, wann und wie es weitergehen würde, war da ein Zeitfenster. Auch (Vor)Freude und Dankbarkeit, an einem konkreten Projekt arbeiten zu können, eigene Ideen in einem kollektiven Arbeitsprozess zu entwickeln.

Der Ehrlichkeit halber sollte hier gesagt sein, dass glücklicherweise niemand von uns für den eigenen Lebensunterhalt von diesem Projekt abhängt, das gibt uns auch eine gewisse Freiheit. Aber dieses Projekt wäre mit Sicherheit noch nicht einmal halb so weit, wenn Corona nicht gewesen wäre.

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