Das Projekt

Die Venus von Milo:

Eine über 2000 Jahre alte Statue ohne Arme. Eine antike Göttin und bis heute Symbol für Schönheit und Weiblichkeit. Warum eigentlich? Und was hat sie mit uns im Hier und Jetzt des 21. Jahrhunderts zu tun?
Nimmt man den ganzen kunsthistorischen und mythologischen Überbau weg, bleibt eins übrig: ein Frauenkörper. Der als besonders schön und weiblich gilt, quasi die Abbildung des angeblichen „schönen Geschlechts“ schlechthin. Zu Körpernormen und Schönheitsidealen ist es da nur noch ein ganz kleiner Schritt.
Genau damit beschäftigen wir uns in diesem Fotoprojekt, mit Assoziationen, Zuschreibungen und Erwartungen, die auf weibliche Körper projiziert werden. Man kennt die meisten Frauen, denen man so begegnet, nicht, aber man stellt direkt Ansprüche an ihr Äußeres, bewusst oder unbewusst.
Wir wollen das in unseren Bildern sichtbar machen. So, wie für die Statue einmal eine echte Frau Modell gestanden hat, schlüpft nun eine Schauspielerin in die Rolle der Venus. Ihre Haut, ihr Körper wird die Projektionsfläche und zugleich eröffnet sich die Chance auf eine Begegnung mit einem Menschen.


NEU-VOLLENDUNG. Schönheit definiert sich meistens durch Perfektion, Vollendung. Was also passiert, wenn die Venus ihre Arme zurückerhält? Und wenn sie zum Leben erwacht und sich zu bewegen beginnt, aus ihrer bekannten Pose ausbricht?


OBER-FLÄCHE. Marmor oder Haut, Hauptsache schön glatt und rein. Doch gibt erst Struktur einen eigenen Charakter und macht unterscheidbar. Hier geht es eindeutig weniger sauber und poliert zu…


INNEN-WELTEN. Wer ist der Mensch in diesem Körper? Was bewegt diese Frau? Aus der Erstarrung erlöst ergeben sich Ausdrucksmöglichkeiten, die nicht von außen bestimmt sind.